Schmeiss die Gläser an die Wand

Russland - das Land der (un)begrenzten Möglichkeiten

Der erste Beef Pro auf Exkursion


Am vorletzten Wochenende war ich, der erste BeefBMX Pro Team Rider, in Moskau bei den Adrenalin Games, der russischen Variante der X-Games für Wakeboard, Jetski, Mountainboard, Skateboard, Aggressive (!!!) Inline, Fingerboard und bmx flatland + Street. Alles angefangen hat es mit einem Anruf nicht ganz 2 Wochen vorher von Rob, der fragte, ob ich Bock habe nach Moskau zu nem Contest zu fliegen, ich konnte zwar nirgendwo entzifferbare Informationen rausfinden, aber wenn Rob sagt, da wäre ein Contest, dann stimmt das wohl.
2 Tage vorm Abflug hatte ich dann auch das Visum und alles schien geklärt zu sein für die Reise als, wie ich da noch dachte, einziger Deutscher nach Moskau, die Stadt wo man ausgelacht wird, wenn man Vodka nicht pur trinkt.

Freitag, 21.09.07, 5:30 Uhr, Flughafen Köln/Bonn: Ich verstehe jetzt schon kein Wort mehr und bin der einzige, der bei der Passkontrolle direkt durchgehen darf.
Freitag, 21.09.07, 12.30 Uhr (russischer Zeit), Flughafen Moskau: Ich stehe alleine mit meinem Gepäck und verstehe jetzt nicht nur nix mehr, sondern kann auch nichts mehr lesen.
Freitag 21.09.07, 12:30 Uhr, Flughafen Moskau: Mein Gepäck ist noch da, ich verstehe immer noch nichts und lesen kann ich auch nicht mehr, dafür bin ich wenigstens alleine.
Freitag 21.09.07, 12:50, Flughafen Moskau: Nach ein paar Telefonaten über Deutschland zurück nach Russland werde ich doch von Michael mit seinem Zweitwagen, einem BMW X5, abgeholt. Auf der 20 Minuten Strecke zum Skatepark am Olympiagelände sehe ich 3 Unfälle, 2 Rote Ampeln werden überfahren, 8 mal verkrampft sich mein Körper beängstigt und in dem Wagen neben mir fährt plötzlich Dave Osato.
Im Endeffekt komme ich, gesund und fröhlich an Moskaus einzigem Skatepark an, der voller steilgehender Russen ist. Nach einer kleinen Session und etwas Essen im Olympiastützpunkt Russlands geht’s mit Kirill (Teammanager von Wtp Russia), Sasha (Wtp Teamfahrer), Mark Vos, Dave und seiner Freundin Richtung Metro zur Touristentour. Nach 6 Stunden vollem Touristenprogramm landen wir erschöpft im Paulaner Brauhaus.
Nach gut deutschem Essen und Weißbier geht’s per Trabbitaxi (jedes 3te Auto in Moskau ist inoffiziell ein Taxi) zum Hotel, diesmal sehe ich nur 2 Unfälle und das Verkrampfen verringert sich auch immer mehr.
Kurz frisch machen und dann mit Sido und B-tight zu Aggro Berlin mit 150 km/h zurück in die City. Ich habe mich damit abgefunden, auf Moskaus Straßen zu sterben, also zurücklehnen.
Während die Masse mit Vodka im Club abtaucht, machen sich Flo Sailer, Daniel Fuhrmann, Waldemar Fatkin und ich uns auf zur Erkundungstour. Nach 5 Stunden liege ich geschafft im Bett, vorher wurden wir 15 Minuten vom Militär festgehalten, weil wir Bier am Roten Platz getrunken haben, haben jede Mange Poserfotos gemacht, sind wirr durch die Stadt geirrt und mussten dem Taxifahrer bei russischem Techno den Weg zurück erklären. Ohne Waldemars Russisch wären wir jetzt vermutlich jetzt im Gefängnis wie Marko in der Türkei.
Samstag, 22.09.07, 9:00 Uhr: Aufstehen und zum Wettkampf, der in der größten Arena Moskaus stattfindet. Während es draußen 20°C und sonnig ist, ist es in der Arena hinter den Metalldetektoren ca. 10°C, da es sich eigentlich um eine Eishalle handelt. Trotzdem sind die auf Eis gebauten Rampen ein Traum, keine Jumpbox, sondern ein guter Streetparcours. Moderiert wird fast ausschließlich in Russisch, dadurch bin ich einfach losgefahren, wenn ich ansatzweise meinen Namen raushören konnte, meistens wars auch richtig…
Nach der Qualifikation geht’s erneut in die Innenstadt um das Wetter auszunutzen und noch mehr Sehenswürdigkeiten vors Auge zu bekommen. Nach einem traumhaften Essen geht’s zur Etnies Videopremiere mit anschließender Feierlichkeit. Video kennt ja schon jeder, Vodka ja eigentlich auch, aber die dermaßen freundlichen Russen bekommen einfach nicht genug. „Hey, your are from Germany!? Vodka!“, Armdrücken gewonnen: Vodka, lustig getanzt: Vodka.
Die Russen wissen, wie man gut feiert!
Am Sonntag war dann die Halbfinale und Finale, das heißt man musste insgesamt am Wochenende 6 Runs fahren und das nach dem Abend…
Trotzdem hat es noch mal richtig spaß gemacht Contest zu fahren, gefeiert zu werden wie ein Star, Autogramme geben und all das ganze Zeug, was man halt so als Profffi macht, lassen einen sich doch gut fühlen. Zum Radfahren muss ich das sagen, dass es dort drüben doch einige äußerst gute Fahrer gibt. Osato gewinnt mit seinen Standardtricks, gut anzuschauen und beeindruckend, mit für einer Gelassenheit er Tricks wie Canadian Nosepicks an Subboxen macht. Zweiter wird Wtp´s Sasha (oder Alexander, ist in russisch das Gleiche..) Fuarev mit 450° Barspins über bankhips, schönen wippen und flüssigen Style. Dritte Russlans aus Litauen mit so dermaßen guten No-hander-, invert, whip und allem airs. Vierter wieder nen russe, 5ter ich usw. Insgesamt alles sehr schön anzuschaun, da nicht das übliche Jumpboxgeballer geboten wurde, sonst bisschen innovativeres Streetgefahre. Viel mehr Contests sollten auf Skateboardrampen stattfinden!
Nach dem Skateboardfinale und der Siegerehrung ging es dann zum Frischmachen ins Hotel um dann mit Megaphone inklusive Polizeisirene durch Moskau zum Club zu fahren.
Dort wurde mir dann auch wieder die unglaubliche Freundlichkeit des russischen Volks deutlich. Jeder redet und vor allem trinkt mit heller Begeisterung mit dir. Letzteres wurde mir dann auch leider bisschen zum Verhängnis, aber aus Köln bin ich es gewohnt Bier aus Kölschgläsern zu trinken und nicht Vodka. Trotzdem war es erneut eine wunderbare Feierlichkeit, es wurden T-shirts getauscht, zu wilden Rhythmen getanzt und Hände geschüttelt, dass nicht mal Angie nachkommt.

Montagmorgen ging es dann leider schon wieder zurück, also Sachen packen ins Taxi, einschlafen, verabschieden, einchecken, einschlafen, ins Flugzeug, einschlafen und schon war ich zurück in dem Land, in dem ich sowohl lesen als auch verstehen kann.
Ich habe zwar schon oft erlebt, dass man freundlich umsorgt wird, wenn man zu Gast ist, aber so wie in Moskau ist es mir noch nie passiert. Ich hatte so gut wie nie einen Grund mich ernsthaft zu beklagen ( bei dem ganzen Militär überall vielleicht auch besser so), es wurde immer für ausreichend Essen gesorgt, jeder war freundlich und hat mir geholfen den Moderator zu verstehen, ich kam immer heile zum Hotel zurück und bekam Vodka.
Also vielen Dank an alle Locals, wethepeople für das ganze Organisieren und Beef für die psychische Unterstützung.

благодаря все в

Euer Party Beckmann

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Give regards to Flo from Minsk,Belarus